18./19. Sonntag im Jahreskreis

deutz-poll aktuell

Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

18. Sonntag im Jahreskreis
03./04.08.2024
1. Les: Ex 16,2-4.12-15
2. Les: Eph 4,17.20-24
Ev: Joh 6,24-35

19. Sonntag im Jahreskreis
10./11.08.2024
1. Les: 1. Kön 19,4-8
2. Les: Eph 4,30-5,2
Ev: Joh 6,41-51

Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel

Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
das heutige Evangelium spricht von dem tiefen Hunger, der in jedem menschlichen Herzen wohnt – ein Hunger, der über körperliche Bedürfnisse hinausgeht und bis in die Seele reicht. Jesus sagt zu uns: „Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel“ (Johannes 6,32). Diese einfachen, aber tiefgründigen Worte laden uns ein, über die Natur der wahren Nahrung nachzudenken, die unser himmlischer Vater bereitstellt.
Was ist dieses wahre Brot vom Himmel? Es ist niemand anderes als Jesus Christus selbst, das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. In einer Welt, in der wir oft Erfüllung in materiellen Besitztümern suchen, erinnert uns Jesus daran, dass unsere tiefste Befriedigung nur in ihm zu finden ist.
Die Israeliten in der Wüste erhielten Manna vom Himmel, eine wundersame Gabe, die sie körperlich am Leben erhielt. Jesus bietet uns jedoch etwas unendlich Größeres an. Er bietet sich selbst an, das Brot des Lebens, das uns geistig und ewig am Leben erhält. Dieses Geschenk ist nicht nur eine vorübergehende Lösung für unseren körperlichen Hunger, sondern ein ewiges Heilmittel für die geistige Leere, die wir oft fühlen.
Wenn wir zur Eucharistie kommen, begegnen wir diesem wahren Brot vom Himmel auf sehr tiefe Weise. Bei der Wandlung von Brot und Wein glauben wir, dass Christus wirklich anwesend ist – mit Leib, Blut, Seele und Göttlichkeit. Dieses Sakrament ist nicht nur ein Symbol, sondern eine echte Teilnahme am Leben Christi, der uns nährt und uns für unseren Weg stärkt.
Aber der Empfang dieses wahren Brotes fordert uns auch zu einer tieferen Reaktion auf. So wie uns körperliche Nahrung Energie und Kraft gibt, befähigt uns die Eucharistie, unsere christliche Berufung auszuleben. Sie fordert uns heraus, das zu werden, was wir empfangen. Da wir von Christus genährt werden, sind wir aufgerufen, Brot für andere zu werden und uns den Menschen um uns herum in Dienst, Liebe und Mitgefühl anzubieten.
In unserem täglichen Leben begegnen wir vielen, die hungrig sind – nicht nur nach Nahrung, sondern nach Liebe, Verständnis und Hoffnung. Indem wir die Liebe Christi teilen, werden wir zu Werkzeugen seiner Gnade und bringen das wahre Brot vom Himmel zu den Bedürftigen. Das ist die Mission der Kirche: ein Leuchtfeuer der Gegenwart Christi in der Welt zu sein, eine Quelle geistiger Nahrung und Kraft für alle.
Wenn wir uns heute um den Altar versammeln, öffnen wir unsere Herzen, um Jesus, das wahre Brot vom Himmel, zu empfangen. Erlauben wir ihm, unseren tiefsten Hunger zu stillen und uns in sein Bild zu verwandeln. Und gehen wir, gestärkt durch die Eucharistie, hinaus, um seine Liebe zu teilen und seine Gegenwart in eine Welt in Not zu bringen.

Möge das wahre Brot vom Himmel uns erhalten, uns leiten und uns mit der Freude seiner Gegenwart erfüllen, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Kaplan Chika Okoye