28./29. Sonntag im Jahreskreis

deutz-poll aktuell

Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

28. Sonntag im Jahreskreis
12./13.10.2024
1. Les: Weish 7,7-11
2. Les: Hebr 4,12-13
Ev: Mk 10,17-30

29. Sonntag im Jahreskreis
19./20.10.2024
1. Les: Jes 53,10-11
2. Les: Hebr 4,14-16
Ev: Mk 10,35-45

Teresa von Avila Fest am 15. Oktober

Sie war schon zu ihren Lebzeiten im Spanien des 16. Jahrhunderts eine beeindruckende Frau. Aber mit ihren besonderen Talenten wäre sie es auch in unserer Zeit.
Im 9. Kapitel ihres Buches „Die innere Burg“ beschreibt Teresa von Avila eine Metapher, die an die Erklärungen für die Quantenmechanik der modernen Physik erinnern kann. Sie beschreibt, dass es für sie so aussieht, als ob sie in einem goldenen Kästchen einen kostbaren Stein von höchstem Wert und gewaltigen Kräften von Gott geliehen bekommen hätte.
Sie weiß, dass der Stein darin liegt, obwohl sie ihn nie gesehen hat. Und trotzdem wirken seine Kräfte.

Die Visionen von Teresa klingen auch sehr nach seelischen Erfahrungen, wie sie inzwischen sehr oft von Menschen mit Nahtoderlebnissen geschildert werden. Von dem wunderbaren Gefühl der Nähe Gottes und der direkten Begegnung mit Jesus. Noch immer scheuen sich viele, anderen von diesen Erfahrungen zu erzählen, aus Furcht, für verrückt gehalten zu werden. Teresa wieder hatte die Angst, des besonderen Geschehens nicht würdig genug zu sein. Zum Glück hält sich Gott nicht an die Vor-stellungen der Menschen, seien es die Zweifel heute oder die Ängste früher.

Ich bin sicher, sie würde sich in unserer Zeit sehr glücklich fühlen. Wenn sie allerdings heute eine geschwisterliche Gemeinschaft von Frauen gründen würde, würde es nicht aus Not und Mangel an anderen Lebensentwürfen geschehen. Gleich geblieben ist die Herausforderung, in den Mühen des Alltags genügend Zeit für eine tiefe Begegnung mit Gott zu finden.

Pfarrer Dr. Andreas Mersch

 

„Jesus blickt ihn (irgendeinen Dahergelaufenen!) an und gewann ihn lieb“ (Mk 10,21). Ein einmaliger Satz in den synoptischen Evangelien! Wir liegen ihm im Blick!
Wer am Ende einer Begegnung mit Jesus traurig ist, der muss dem Himmelreich nahe, der muss ihm außergewöhnlich nahe gewesen sein … Doch gerade seine Traurigkeit macht deutlich, dass die Liebe, mit der ihn Jesus angeblickt hat, nicht mehr loslässt. Dieser souveräne Augenblick der Liebe wird ihn fortan begleiten … Eberhard Jüngel, Predigt zu Markus 10,17-22