30. Sonntag im Jahreskreis

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

30. Sonntag im Jahreskreis
Weltmissionssonntag
26./27.10.2024
1. Les: Jer 31,7-9 
2. Les: Hebr 5,1-6 
Ev: Mk 10,46-52 

Allerheiligen – Allerseelen

                                                H  eute noch
                                                e   rkenne
                                                i    ch in euren
                                                l    ebensspuren
                                                i    mmer
                                                g   ottes gütiges
                                                e   ntgegenkommen

                                                Michael Lehmler

Am Gesicht erkennt man, wer ein Mensch ist. Das Gesicht ist wie
ein Fenster zum Inneren des Menschen. Mit dem Gesicht – und
auch mit den Händen kommen wir in Kontakt mit der Welt. Wir
gewinnen im Schauen, Riechen und Schmecken Eindrücke, nehmen
durch Essen und Trinken die Welt in uns auf. Das Gesicht ist
die wichtigste Kontaktfläche nach außen und mit dem Gesicht
drücken wir viele unserer Gefühle aus – unmittelbar aber manchmal
auch gespielt.

Allerheiligen und Allerseelen begehen wir als Gedenktage unserer
lieben Verstorbenen. An diesen Tagen besuchen Menschen
die Gräber der Toten. Mit den Jahren verblasst die Erinnerung an
die Menschen, die im Tod von uns gegangen sind. Es bleibt der
Name – aber vielleicht wenn wir uns bemühen – auch die Erinnerung
an das Gesicht der Verstorbenen. Das Gesicht ist einmalig –
anders als der Name. In ihm sind eingeschrieben das Wesen des
Menschen, aber auch seine Lebensgeschichte: ein entspanntes
Lächeln oder eine ernste Miene, vielleicht Falten auf Stirn und
Wangen, gezeichnet durch Sorgen und Schwierigkeiten, Augen,
die Güte und Gelassenheit, aber auch Verschlagenheit oder Verschlossenheit
ausstrahlen können und vieles mehr. Vielleicht
können Sie heute oder in den nächsten Tagen versuchen, Gesichter
zu erinnern – und wertschätzend und wohlwollend noch
einmal geistig ins Angesicht verstorbener Menschen zu schauen.
Wir geben so unseren Toten Ansehen.

Dass Sie Dich schauen von Angesicht zu Angesicht. So beten wir
bei der Messe, im Hochgebet für unsere Verstorbenen. Das ist
Bild für Begegnung Gottes mit uns Menschen. Gott nimmt unser
Gesicht wahr. Er liest unsere Lebensgeschichte – er schaut unser
Wesen – mit Wohlwollen und Güte. So angeschaut – werden unsere
Gesichtszüge sich entspannen und lösen. Du darfst Du
selbst sein – für immer.

Pfarrer Dr. Andreas Mersch