Christkönigssonntag

deutz-poll aktuell

Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

Christkönigssonntag
23./24.11.2024
1. Les: Dan 7,2a.13b-14
2. Les: Offb 1,5b-8
Ev: Joh 18,33b-37

Liebe Menschen in Deutz und Poll,

an diesem Sonntag feiert die katholische Kirche das Fest Christkönig, das seit seiner Einführung im Jahr 1925 an Jesus als den König der Welt erinnert, der ein Regierungsprogramm hat, das so anders ist, als das vieler irdischer Herrscher.

Der Evangelientext vom Tag ist der Passionsgeschichte entnommen. Er berichtet von der Szene, in der Jesus vor Pilatus steht und seiner Verurteilung entgegensieht.

Die Sätze, die Jesus in dieser Verhandlung sagt, sind von frappierender Aktualität in einer Zeit, in der die Nachrichten voll sind von Fragen nach einer guten Regierung, der Frage nach Wahrhaftigkeit in Politik und Gesellschaft und der Frage nach dem Charakter und der Eignung von Herrschenden.

Jesus steht auf einer anderen Grundlage, als wir es von weltlichen Herrschern gewohnt sind. Er sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich nicht ausgeliefert würde.“

Angesichts der Kriege, von denen wir jeden Tag hören, erscheinen die Aussagen Jesu träumerisch und unrealistisch. Doch er hält die Hoffnung offen, dass es eine Welt ohne Krieg und Gewalt geben kann – und geben soll. Er ist der gute König, der sich um die Menschen aller Länder sorgt, und dessen Königsherrschaft nicht ein Land über andere Länder erhebt, nicht starke Menschen über schwächere. Er propagiert nicht „Eigeninteressen zuerst!“, sondern sagt: „Euch aber muss es zuerst um das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gehen!“

Eine großartige Welt ist für ihn eine Welt, in der Menschen zusammenarbeiten und sich unterstützen.

Das Reich Gottes, von dem Jesus spricht, hat mit seinem Leben auf der Erde schon angefangen – und bleibt doch zugleich immer eine Vision, der wir uns noch viel weiter annähern können. Eine Aufgabe, mit der wir nicht ans Ende kommen.

Die Worte Jesu können uns in der Hoffnung stärken, dass wir den Ereignissen der Welt nicht einfach nur ausgeliefert sind, sondern dass wir die Welt mitgestalten können und zumindest in unserer näheren Umgebung kleine Samen des Reiches Gottes verbreiten können. Im Matthäusevangelium vergleicht Jesus das Reich Gottes mit dem Sauerteig: „Mit dem Reich Gottes ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl verbarg, bis das Ganze durchsäuert war.“

Vielleicht lautet das Gleichnis in die heutige Zeit übersetzt: „Mit dem Reich Gottes ist es wie mit dem Backpulver, das ein Vater beim Backen mit seinen Kindern in das Mehl mischte – das Backpulver wirkte im ganzen Plätzchenteig. In jedem Plätzchen war eine Spur davon enthalten und sorgte dafür, dass alle Plätzchen aufgingen.“

Seien wir zuversichtlich, dass auch kleine Spuren des Guten, die wir manchmal im Alltag verteilen können, in anderen weiterwirken und dass auch uns immer wieder Gutes durch andere getan wird!

Maria Schwarz, Pastoralreferentin