In diesen Tagen
Heiliger Abend/Weihnachten: So ein ganzes Jahr an Weltproblemen ist anstrengend. Es ist verständlich, dass sich einige Menschen vollkommen von den Medien voll schlimmer Meldungen abwenden. Die Hilflosigkeit den Kriegen gegenüber, lässt um die Herzen eine Mauer wachsen. Daher sollten wir uns selbst ein paar medienfreie Tage schenken.
Der Heilige Abend und Weihnachten können dann wirklich heilig und gesegnet werden. Ohne ganz große Dinge und Pläne. Das wertvollste Gut ist Stille, wenn wir Worte sparen und nur das sagen, was wirklich wichtig ist. Nur das vorbereiten, was wirklich Freude bereitet. Es gibt schöne Traditionen und schädliche. Zu diesen gehört bestimmt der Wunsch, dass alles perfekt sein muss, vom Boden bis zum Abendessen. Familienbeziehungen und Freundschaften halten es aus, dass man lieber 2 Tage später oder früher in Ruhe zusammensitzen möchte, anstatt am Heiligen Abend.
Die Zeit um Silvester: In früheren Zeiten gab es ganz unterschiedliche Neujahrstermine. Davon zeugt heute noch das Brauchtum der sogenannten Raunächte, die vom 24. Dezember bis zum 6. Januar andauern. Früher hatte man diese Zeit „zwischen den Jahren“ als ganz besonders heilig, aber auch ganz besonders Furcht einflößend angesehen. Die Zeit, in der sich das Jahr wendet, wurde als eine Zeit interpretiert, in der das Böse auf Erden sein Unwesen treibt. Diese bösen Geister wurden verscheucht, indem man Weihrauch entzündete oder Lärm machte. Auch die Silvesterknaller, die bis heute in der letzten Nacht des alten Jahres angezündet werden, zeugen von diesem uralten Brauchtum. Mit dem Lärm der Raketen wollte man die Geister vertreiben, um so eine Umgebung zu schaffen, in der man sicher und in Frieden leben konnte.
Im liturgischen Kalender steht für den 1. Januar eine ganze Menge an: Es ist Neujahr, was in der Liturgie nur am Rand berücksichtigt wird, da das neue Kirchenjahr bereits mit dem ersten Advent angefangen hat. Es ist der Oktavtag von Weihnachten: Vor einer Woche haben wir in der Heiligen Nacht die Geburt Jesu gefeiert. Es ist der Tag der Namensgebung des Herrn: Nach jüdischer Tradition wird Jesus beschnitten und erhält seinen Namen acht Tage nach der Geburt. Es ist das Hochfest der Gottesmutter Maria: Sie hat uns Jesus geboren, durch sie ist Gottes Wort in unserer Welt Fleisch geworden. Und es ist Weltfriedenstag: Die Engel singen in der Heiligen Nacht vom Frieden auf Erden und wir sind eingeladen, diesen Frieden weiterzugeben, damit es ein friedliches Jahr wird.
Allen unseren Gottesdienstbesuchern und Gemeindemitgliedern wünschen wir frohe und gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Pfarrer Dr. Andreas Mersch, P. Abraham, Maria Schwarz, PR und Kaplan Chika Okoye