5. Sonntag im Jahreskreis

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Aktuelle Informationen aus dem Seelsorgebereich Deutz/Poll

5. Sonntag im Jahreskreis
08./09.02.2025
1. Les: Jes 6,1-2a.3-8
2. Les: 1 Kor 15,1-11
Ev: Lk 5,1-11

Fest des Schiffbruchs des Paulus vor Malta

            Dieser Festtag am 10. Februar steht weder im General- noch im Regionalkalender des deutschen Sprachraums, sondern im Kalender des Erzbistums Malta und des Bistums Gozo. Dort ist der 10. Februar ein großer Festtag mit Prozessionen und Feuerwerk – und selbstverständlich arbeitsfrei. Für unser Leben kann die zugrunde liegende Erzählung aus der Apostelgeschichte (27,1-28,2) einiges sagen.

            Wer hat nicht schon in seinem Leben Schiffbruch erlitten? Projekte blieben auf der Strecke, wurden abgebrochen oder hatten nicht die Auswirkungen gebracht, die man sich erhofft hatte.

            Lukas stellt uns eine solche Situation mit Paulus vor. Wir hören die Dramatik, wie sich die Situation immer weiter zuspitzt, wie die Menschen auf dem Schiff Dinge tun, um mit der Situation irgendwie zurecht zu kommen.  Aber nichts rettet vor dem Schiffbruch – aber alle überleben das Unglück. Die Bewohner der Küste nehmen die Gestrandeten freundlich auf und zünden ein Feuer an.

            Auf Gozo, der Insel neben Malta, feiert jedes Dorf sein Paulus-Patrozinium; das Tagesgebet der entsprechenden Liturgie lautet: „Guter Gott, deine Vorsehung hat den heiligen Paulus vor unserer Küste Schiffbruch erleiden lassen.“  Eine Sicht, die mit der des Lukas übereinstimmt: dass aus dem Schiffbruch, den Paulus erlitten hat, dem Scheitern seiner direkt geplanten Überfahrt übers Mittelmeer, etwas ganz anderes geworden ist, die Begegnung mit Menschen, die überraschend freundlich waren und die Botschaft, dass am Ende alles gut ausgeht.

            Jesu Weg auf der Erde endet bekanntlich am Kreuz – ein Hymnus auf das Kreuz, der in der kommenden Fastenzeit gebetet wird, beinhaltet die für mich bedeutsame Strophe:
„Heilig Kreuz, du Baum der Treue,
(. . .)
du, die Planke, die uns rettet
aus dem Schiffbruch dieser Welt.“

Pfarrer Dr. Andreas Mersch