Liebe Schwestern, liebe Brüder,
Hygiene, Reinheit, die gesundheitsgefährdeten Keime, Sauberkeit… Diese Themen kommen in unseren täglichen Gesprächen vor. Das schmutzige Auto fahren wir in die Waschanlage oder wir waschen es selbst. Wenn unsere Wohnungen, Häuser, Gärten schmutzig sind, putzen wir sie. Wenn es große Feste gibt, wie Kirmes, Straßen- und Stadtteilfeste, Karneval und Silvester, sprechen viele Leute über diese Themen. In den Zeiten der Corona Pandemie wurden uns diese Themen immer bewusster.
Im Markus-Evangelium lesen wir über die Hygiene, Reinheit… „Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte sahen, dass einige Jünger Jesu ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen, aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung der Alten fest. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln“. (Mk 7,2-4). Dieser Text ist aus dem Evangelium von der Sonntagsliturgie (Mk 7,1–8.14–15.21–23).
Jesus nimmt die Diskussion über die Reinigungsrituale zum Anlass, über die Reinheit der Gedanken und des Herzens zu sprechen. Jesus beleuchtet das Thema im tieferen Sinn. Die wichtigen Fragen sind: Wie wird das Herz rein? Wer sind die Menschen mit reinem Herzen? Wer kann das Herz reinigen?
Im Judentum war es für den Gottesdienst sehr wichtig, dass man die Reinheitsvorschriften im Alltag einhält. Die Frage des Händewaschens vor dem Essen ist eine Frage der Hygiene. Aber Jesus liegt mehr an der Hygiene der Seelen und Herzen. Jesus sagt: „Was aus dem Menschen herauskommt, macht ihn unrein. Aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken“ (Mk 7,21) Die Hygiene der Seelen und Herzen ist viel gefragter in den Augen Jesu. Diese Hygiene der Seelen und Herzen ist tatsächlich die wichtigere. Ohne sie ist die Atmosphäre in jeder Gemeinschaft bald vergiftet. Unser Glaube und unsere Liebe können unser Herz reinigen.
Wenn wir an der Eucharistiefeier teilnehmen, sehen wir, wie die Priester ihre Hände waschen am Ende der Gabenbereitung. Er betet während der Händewaschung: „Herr, wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden mache mich rein!“ Es geht nicht um Hauthygiene, sondern um die Hygiene des Herzens und der Seele.
Am Sonntag feiert die Gemeinde St. Heribert in Deutz ihr Pfarrfest. Gleichzeitig feiert die Gemeinde ihr Patronatsfest St. Heribert. Wir kennen die Heriberts Lebensgeschichte. Er war der Kölner Erzbischof (999-1021). Am 16. März 1021 starb er in Köln. Er wurde in der von ihm gegründeten Abtei in Deutz beigesetzt. Die Erhebung der Gebeine fand am 30. August 1147 statt, ihre Übertragung in den kostbaren Schrein um 1170. Dieser Schrein zeigt viele Szenen aus seinem Leben. Gerühmt wurden Heriberts außergewöhnliche Frömmigkeit und seine Freigebigkeit gegenüber Armen. Er ist ein guter Fürsprecher für uns und für unsere Zeit.
P. Abraham Muttethazhath MCBS